Mir hat mein ganzer Papierkram immer den letzten Nerv geraubt. Schnell haben sich in mehreren Ecken der Wohnung kleine Papierstapel gebildet aus Rechnungen, Lohnabrechnungen, Mitteilungen der Bank, Einladungen und Briefen. Je höher der Stapel, desto geringer war meine Motivation, alles zu sortieren und nicht zu selten habe ich dann einfach alles gelocht und gesammelt vorne in einem der Ordner abgeheftet. Mittlerweile habe ich im Rahmen des Minimalismus ein System in meinen Ordnern, welches für mich top funktioniert und dieses möchte ich heute mit dir teilen. Auf geht’s mit Ordner ausmisten!
Sicherlich geht es nicht Wenigen so wie mir: ich kann mir wirklich Schöneres vorstellen, als mich mit behördlichem Papierkram zu beschäftigen! Der Gedanke an die vollgestopften, kaum sortierten Ordner in meinem Regal hat mich aber immer total gestresst und genervt. Von anfänglich etwa 10 (!!) vollen, breiten Ordnern sind nun noch 4 schmale Ordner übriggeblieben, die alle sortiert sind und in denen nur das ist, was ich auch wirklich noch brauche oder im Zweifelsfall brauchen könnte. Damit auch du das schaffst, habe ich dir hier einen kleinen Leitfaden zusammengestellt, an dem du dich orientieren kannst.
Wie kann ich beim Ordner ausmisten vorgehen?
- Räum einen großen Tisch frei oder schaffe dir, so wie ich, Platz auf dem Boden, wenn der Platz auf dem Tisch nicht ausreichend ist und stell deinen leeren Papierkorb neben dich.
- Schnapp dir deinen ersten Horrorordner oder Papierstapel und geh den Inhalt der Reihe nach durch. Entscheide, ob du den jeweiligen Zettel aufheben willst oder solltest. Wenn er bleiben soll, überlege dir eine Kategorie, in die er passt. Schreibe diese auf einen leeren Zettel und lege den Zettel, den du aufheben willst, darauf, so dass man die Kategorie noch lesen kannst. So verfährst du mit dem gesamten Ordner und danach auch den restlichen und bildest so lauter kleine Papierstapel der jeweiligen Kategorie. Zettel, die du nicht mehr aufheben willst oder musst, wirfst du in den Papierkorb.
- Wenn alle Ordner leer sind, beklebe ihre Rücken mit einem neuen, leeren Aufkleber (ich habe meine aus einem gut sortierten Schreibwarenladen) oder schneide dir einfach Papier auf die passende Größe und kleb es auf. In die Ordner heftest du jeweils Registerkarten, auch diese kannst du mit etwas Bastelarbeit selbst anfertigen, wenn du sie nicht kaufen möchtest.
- Nun leg die Ordner im Raum aus und leg jeweils zu einander passende Kategorien daneben. Hefte die Kategorien jeweils hinter einer Registerkarte ab und beschrifte diese. Beschrifte gleich auch den Ordnerrücken, damit du deine Papiere später wiederfindest. Mein Tipp ist, Kategorien, auf die du seltener zugreifst, weiter hinten einzuheften.
- Solltest du verschiedene Unterkategorien haben, kannst du diese mit Trennblättern voneinander abgrenzen.
- Fertig! Aktion „Ordner ausmisten“ erfolgreich abgeschlossen!
Wenn möglich, nutze keine Plastikfolien. Damit schonst du einerseits die Umwelt, doch es hat auch den praktischen Vorteil, dass du dadurch die unterliegenden Kategorien auf einen Blick sehen kannst. Platikfolien sorgen dafür, dass das Blatt breiter wird, als die einzeln abgehefteten Blätter, dadurch wird es unübersichtlich im Ordner.
Solltest du wichtige Unterlagen wie Karten, CDs oder Sparbücher haben, habe ich hier noch einen Tipp für dich: Klebe eine Papierlasche, oder wie in meinem Fall ein Soft-CD-Cover in die Innenseite des Ordners. Hier kannst du ganz bequem diese wichtigen Kleinteile aufbewahren und hast sie immer Griffbereit!
Ich habe jetzt noch 4 aufgeräumte, schmale Ordner, die alle nicht zum Bersten voll sind und damit bin ich für mich sehr zufrieden.

Welche Unterlagen solltest du sicher aufheben?
- Personalausweis, Reisepass
- Impfausweis
- Geburts- , Heirats- und Sterbeurkunden
- Schul- und Arbeitszeugnisse z.B. Schulabschlusszeugnis, Weiterbildungszeugnisse…
- Kauf- und Mietverträge z.B. für Wohnung, Auto, Fernseher, Handy…
- Gehaltsabrechnungen, Lohnsteuerbescheide
- Versicherungsverträge z.B. Rentenversicherung, Urlaubsversicherung, Hausratsversicherung…
- ggf. Studiennachweise z.B. Immatrikulations- oder Exmatrikulationsnachweise
- Steuerbescheide und dafür relevante Rechnungen
- Garantiescheine
Noch ein Wort zu Kontoauszügen: Ich selbst erledige all meine Bankgeschäfte per Onlinebanking und kann dort jederzeit meine Geldbewegungen sehen und nach Bedarf abrufen und ausdrucken. Wer seine Kontoauszüge noch per Kontoauszugsdrucker erhält, sollte diese min. 3 Jahre lang aufbewahrt werden, damit sie im Zweifelsfall als Beweis für etwa getätigte Überweisungen oder Lohnzahlungen gelten können.
Welche Dokumente können weg?
- Werbeanzeigen
- Anschreiben ohne relevante Informationen
- längst gekündigte, alte Verträge
- abgelaufene Garantescheine
- alte Rechnungen und Kassenzettel (nur die, die für keine deiner Steuereklärungen mehr nötig sind oder ggf nachträglich eingereicht werden müssen)
Auf geht’s! Du kannst das auch und hast hinterher ganz bestimmt viel weniger Stress damit und mehr Platz auf dem Regal!
Sei gut zu dir.
~ Alina
Danke für diesen Post – motiviert mich endlich meinen Papierstapel in Angriff zu nehmen. Ich hab zwar vor einem halben Jahr schon radikal weggeschmissen, aber diese fiesen Papierstapel wachsen so schnell, wenn man’s nicht sofort erledigt bzw. aussortiert und entsorgt.
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